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Versicherungen für Studenten

Das Studium ist nicht nur eine spannende Lebensphase, sondern bringt auch einige organisatorische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Eine davon ist der richtige Versicherungsschutz. Ob Krankenversicherung, Haftpflicht oder Berufsunfähigkeitsversicherung, viele Studenten fragen sich:

Welche Versicherungen brauche ich wirklich? Und kann ich diese steuerlich geltend machen?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Versicherungen für Studenten besonders relevant sind, welche davon steuerlich absetzbar sind und wie du damit sogar Steuern sparen kannst.

Welche Versicherungen brauchen Studierende überhaupt?

Nicht jede Versicherung ist für Studenten notwendig, aber einige sind absolut empfehlenswert, manche sogar verpflichtend. Hier die wichtigsten Versicherungen im Überblick:

Absetzbare Versicherungen als Sonderausgaben

1. Krankenversicherung (Pflicht)

Als Student musst du in Deutschland krankenversichert sein. Du kannst dabei entweder:

  • Familienversichert sein (bis 25 Jahre, kostenfrei)
  • Die studentische Krankenversicherung (ermäßigter Beitrag, ca. 110 € mtl.) wählen
  • Oder privat versichert sein (z. B. bei Stipendien aus dem Ausland)

2. Haftpflichtversicherung

Diese schützt dich vor Schäden, die du versehentlich Dritten zufügst, z. B. wenn du das Handy eines Kommilitonen zerstörst. In vielen Fällen bist du noch über die Eltern mitversichert, ansonsten lohnt sich ein eigener Vertrag (ca. 30–60 € jährlich).

3. Berufsunfähigkeitsversicherung

Wer frühzeitig eine BU abschließt, profitiert von günstigen Tarifen. Sie sichert dein Einkommen, wenn du wegen Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst und ist gerade für junge Menschen langfristig eine der wichtigsten Policen.

4. Unfallversicherung

Diese greift bei Unfällen in der Freizeit. Viele Studenten sind über ihre Hochschule für Unfälle während Vorlesungen oder Praktika versichert, jedoch nicht in der Freizeit. Eine private Absicherung kann hier sinnvoll sein.

5. Hausratversicherung

Wenn du in einer WG oder Studentenwohnung lebst, lohnt sich der Schutz deines Eigentums gegen Diebstahl, Feuer oder Wasserschäden. Oft ist der Hausrat noch über die Eltern mitversichert.

Welche Versicherungen für Studenten sind steuerlich absetzbar?

Kommen wir zur spannenden Frage: Was kannst du beim Finanzamt geltend machen?

Grundsätzlich gilt: Beiträge zu bestimmten Versicherungen können als Sonderausgaben oder Werbungskosten in der Steuererklärung angegeben werden.

✅ Absetzbar als Sonderausgaben:

  • Krankenversicherung (Pflichtbeiträge oder studentischer Tarif)
  • Pflegeversicherung
  • Private Zusatzversicherungen, z. B. Zahnzusatz (sofern sie als Vorsorge dienen)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung (anteilig, wenn kein Erwerbsbezug besteht)
  • Haftpflichtversicherung (privat, wenn sie nicht über Eltern läuft)

Diese Versicherungen kannst du unter dem Punkt „Vorsorgeaufwendungen“ in der Steuererklärung eintragen. Es gilt eine Höchstgrenze von 1.900 € pro Jahr für Angestellte und Studenten.

❌ Nicht absetzbar:

  • Hausratversicherung (zählt nicht als Vorsorge)
  • Unfallversicherung (außer sie ist beruflich bedingt)
  • Reiseversicherungen

Sonderfall: Werbungskosten vs. Sonderausgaben

Wenn du dich in einem Zweitstudium befindest (z. B. Master nach Bachelor), kannst du Versicherungsbeiträge, die in direktem Zusammenhang mit deinem Studium stehen, auch als Werbungskosten absetzen. Das ist besonders attraktiv, weil hier kein Höchstbetrag gilt und ein Verlustvortrag möglich ist.

Beispiel: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die du mit Blick auf deinen späteren Beruf abgeschlossen hast, könnte im Zweitstudium als Werbungskosten anerkannt werden.

Praxistipp: Nachweise und Belege sammeln

Damit das Finanzamt deine Angaben akzeptiert, brauchst du:

  • Beitragsrechnungen oder Kontoauszüge der Versicherer
  • Eine Zuordnung zu deinem Namen (bei Sammelverträgen)
  • Ggf. Nachweis, dass du nicht mehr über die Eltern versichert bist

Achte darauf, dass du alle Belege digital oder in Papierform aufbewahrst. Manche Versicherungen stellen am Jahresende eine Bescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt aus, diese solltest du nutzen.

Fazit: Versicherungen für Studenten – finanzieller Schutz mit Steuerpotenzial

Versicherungen sind nicht nur sinnvoll für den persönlichen Schutz, sondern können auch steuerliche Vorteile bieten. Gerade bei Pflichtversicherungen wie der Kranken- und Pflegeversicherung solltest du in deiner Steuererklärung nichts verschenken. Auch freiwillige Versicherungen wie die private Haftpflicht oder Berufsunfähigkeitsversicherung lassen sich in vielen Fällen steuerlich geltend machen – besonders im Zweitstudium.

Mit dem nötigen Know-how und ein wenig Vorbereitung holst du dir einen Teil deiner Beiträge vom Staat zurück. Und Campustax hilft dir dabei, diese Chancen zu erkennen und zu nutzen, klar, verständlich und ganz ohne Fachchinesisch.

Quellen:

https://steuererklaerung.de/versicherungen-von-steuer-absetzen

https://www.ergo.de/de/Ratgeber/finanzielle_vorsorge/versicherung-steuer-absetzen

https://www.finanztip.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/steuer

https://signal-iduna.de/ratgeber/welche-versicherungen-kann-ich-von-der-steuer-absetzen

https://www.lohi.de/steuertipps/aktuell/article/inwieweit-sind-versicherungen-steuerlich-absetzbar.html

https://steuererklaerung.de/versicherungen-von-steuer-absetzen

Grafik: mit generativer KI von ChatGPT erstellt